Unser Zusammenleben basiert auf lebendigen persönlichen Beziehungen. Deshalb ist uns wichtig, allen Menschen (nicht nur innerhalb der Hausgruppe) diskriminierungssensibel zu begegnen. Wir teilen die Auffassung, dass alle Menschen gleichgestellt sind, unabhängig von Herkunft, Hautfarbe, Sprache, Gender oder sozio-ökonomischem Hintergrund.
Wir bringen uns aktiv in Gruppenprozesse ein und wollen diese stetig begleiten und reflektieren. Hierfür nutzen wir Formen gemeinsamer Supervisionen, Reflexionen, Selbsterfahrungsprozesse etc. Wir nehmen regelmäßig an Gruppentreffen und Plena teil. Verantwortlichkeiten und Aufgaben teilen wir solidarisch untereinander auf. Wir akzeptieren abgesprochene und zeitlich befristete individuelle Auszeiten von den Aufgaben. Neue Mitbewohner*innen werden mit Hilfe eines Pat*innensystems in die bestehende Gruppe integriert.
Wir Hausbewohner*innen sind dazu bereit, uns selbst und unsere eigenen Mechanismen, Annahmen und Perspektiven zu hinterfragen und die Gruppe machtkritisch zu reflektieren. Wir wollen versuchen, uns Machtstrukturen und autoritäre Hierarchien, die auch unter uns immer wieder neu entstehen, bewusst zu machen und ihnen aktiv zu begegnen.
Wir leben im Alltag einen schonenden, bewussten und verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen. Wir teilen diese Ressourcen sowie Materielles solidarisch miteinander. Umwelt- und Klimaschutz sind uns wichtig.
Wir kooperieren innerhalb der Hausgruppe und nach außen hin: wir suchen die Vernetzung mit anderen (Wohn-)Projekten. Wir helfen, beraten und kritisieren uns gegenseitig und sind in einem ständigen gemeinsamen Lernprozess. Dabei begreifen wir uns als solidarisches Netzwerk, in dem wir uns ohne aufzurechnen unterstützen. Der gegenseitige Austausch und das Kennenlernen anderer Projekte ist uns wichtig.
Wir bekennen uns zum Prinzip der Basisdemokratie. Deshalb verpflichten wir uns, alle Diskussionen gemeinsam zu führen. Alle aktiv Beteiligten können gleichberechtigt mitbestimmen, unabhängig von der kapitalmäßigen Beteiligung (keine formelle Hierarchie, keine Vorzugsrechte). Wir entscheiden nach dem Konsentprinzip, bei dem eine Entscheidung getroffen wird, wenn nichts mehr dagegen spricht. Nicht die Mehrheit entscheidet, sondern das beste verfügbare Argument. Wir sind also so lange im Konsent, bis jemand einen schwerwiegenden Einwand hervorbringt, der gegen den zu entscheidenden Vorschlag spricht.
Uns ist ein diskriminierungssensibler, gleichberechtigter und sozial verantwortungsvoller Umgang (nicht nur im Konfliktfall) wichtig. Wir überprüfen regelmäßig, wohin sich das Projekt entwickelt hat und ob die Ziele noch passen. Wir informieren uns gegenseitig über die Vorgänge in unseren Arbeitsgruppen und Projekten und versuchen, auch im Alltag transparent zu kommunizieren. Wir nehmen Absprachen untereinander ernst und fühlen uns an das gebunden, was wir gemeinsam vereinbart haben.
Wir bekennen uns zur gemeinsamen rechtlichen Verantwortung für unser Hausprojekt. Deshalb sind alle Bewohner*innen des Sternschuppens auch Mitglied im Hausverein als Hauptgesellschafter der Träger-GmbH [Modell Mietshäuser Syndikat]. Die Vorstands- und Geschäftsführer*innenverantwortlichkeit teilen wir uns nach dem Rotationsprinzip solidarisch.